In meiner Zeit als Führungskraft begegnete mir
auf meinem Weg ins Büro eine Mitarbeiterin,
die mir stets als sehr zurückhaltend,
fast schüchtern vorgekommen war.
Nach einer schwierigen und wenig erfolgreichen
Fußoperation humpelte sie vor Dienstbeginn
zu ihrem Postfach.
Mir war an einer lockeren und anteilnehmenden
Begrüßung gelegen und so begrüßte ich sie -
wie ich fand - locker und herzlich mit:
„Guten Morgen Humpelstilzchen.
Wie geht es ihrem Fuß?"
Die Reaktion war mehr als zurückhaltend
und sie verschwand an ihrem Arbeitsplatz.
Ich empfand mich als locker,
fröhlich und der Mitarbeiterin zugewandt und
dachte nicht weiter über unsere Begegnung nach.
Nach ihrem Dienstende stand diese stets
leise und zurückhaltende Mitarbeiterin in der Tür
meines Büros.
Sie holte kurz Luft, baute sich in ihrer ganzen
Größe auf und schnaubte:
„Wissen sie was das heute morgen war?
Geschmacklos! Man hat mir meinen Fuß
kaputt operiert und ich tue mich jeden
einzelnen Tag schwer damit.
Ich bin nicht auf dieser Welt, damit sie mir
zu Beginn des Tages über meine Seele latschen.
Und ihre unglaublich "witzige" Art können sie sich schenken!"
Das saß. Meine ganze Ausbildung im Bereich Kommunikation führte nur noch zu einem: betretenem Schweigen. Ich bat sie Platz zu nehmen und tat das was zunächst einmal anstand: mich aufrichtig zu entschuldigen. Das dann geführte Gespräch brachte mich auf eine Spur, die nicht nur unsere Zusammenarbeit grundlegend verbesserte, sondern mich dazu brachte mich mit mir als Führungskraft, meiner Persönlichkeit, meinem ganz persönlichen Kommunikationsstil, meinen Werten, meinem Auftritt und meiner Authentizität immer mehr zu beschäftigen.
Es waren meine Mitarbeiter, nicht nur die "Geschmeidigen", leicht zu führenden, sondern häufig die Leisen, die Schwierigen, die Aufmüpfigen, die mich dazu geführt haben mich mit mir und meiner Führungsarbeit intensiv auseinander zu setzen. So entstanden Ideen und Konzepte, die mich heute in meiner Arbeit als Trainer und Coach begleiten.
Die Mitarbeiterin wurde im Folgenden zu meinem wertvollsten "Spiegel". Sie entwickelte Mut, Klarheit und meldete aufrichtig, humorvoll und wertschätzend zurück.
Sätze wie:
„Herr Goebels, ihr Meeting muss furchtbar gewesen sein, geht man mal von ihrem Gesichtsausdruck aus.
Sein sie so gut und bleiben sie mit diesem Gesichtsausdruck im Büro. Sie verhindern sonst unseren Verkaufserfolg."
Seminare, Workshops und Coachings:
…Meine Werte, wofür stehe ich…und wie merken das meine Mitarbeiter
…Mein persönlicher Kommunikationsstil
…Körpersprache, schneller als das gesprochene Wort
…Denk-und Verhaltensmuster von Mitarbeitern erkennen
…Mein Auftritt, wann bin ich authentisch
…Gespräche mit Mitarbeitern, wertschätzend, kritisch, zielführend
…was meine Mitarbeiter mir "spiegeln"
© 2014 WOLFGANG GOEBELS. ALL RIGHTS RESERVED.